Es ist interesssant: eigentlich ist Social Media für mich erst mit dem Handy interessant geworden - und ich weiss nicht mal den Grund dafür (ausser vllt die Gewohnheit, aber ich musste es mir ja eigtl auch erst mal angewöhnen ...)
Im Internet war das alles ja mehr oder weniger uninteressant. Klar ich sammle Links bzw Bookmarks, Facebook ist auch kein völliges Fremdwort und auf irgendeiner Job-Platform muss(te) man sich ja auch mal zeigen ... ausserdem gibts da auch einen bzw sogar mehrere Blogs (zB diesen hier) um mir irgendwelche Dinge zu merken und sammle meine Fotos mit Google, etc ... damit ich das alles (und nicht nur die Fotos) organisiert bekomme - aber Spannung oder Sucht war hier nie auch nur im entferntesten erkennbar.
Ganz anders mit Twitter auf dem Handy, wenn ich damit angefangen habe, hörte ich oft erst wieder auf, wenn ich musste, oder wenn ich erschöpft war. Warum?
Man findet so viel Interessantes - ok.... Und es liess sich dort halt auch so cool organisieren (muten, listen, blocken, etc ...), dass einem die wichtigen und interessanten Dinge sofort ins Auge springen (im Vergleich dazu sucht man sich ja im restlichen Internet tot ...). Stimmt, ja ... war am Anfang auch nicht immer so, war eher Langeweile, als ich damit angefangen habe. Weil ich das Handy so oft mit mir führen muss, von der Arbeit aus, bin ich eben jetzt dort gelandet, wo ich gar nicht unbedingt hin wollte. Der Effekt kam aber erst mit der Zeit und der Benutzungsdauer. Bei der Anwendung der anderen zahlreichen sozialen Netzwerke (Telegram, WhatsApp, Threema, Signal, .....) bin ich zumindest noch recht weit von so einem Punkt der Sucht entfernt. Vielleicht habe ich dort auch nie die richtigen Organisationen und Leute gefunden - so eine Suche ist aber auch echt aufwendig und kam mir damals bei Twitter einfacher vor.... Obs das wirklich war oder ob es mir nur einfach zu blöd ist nochmal auf die Suche zu gehen, (bloss weil der Irre Twitter kaputt gemacht hat)?
Interaktion mit den Anderen, klar ist auf Twitter auch ein bisschen mehr als sonst gewesen, aber eigtl auch immer noch relativ wenig und wenn man die paar Twitterer hier in der Stadt getroffen hat, war das auch nur mässig spannend ...
Was dann, was macht den Reiz eigtl aus? Das oben genannte kann es doch eigtl noch nicht gewesen sein ....
Und ja, seit der Irre am Ruder ist und nicht mehr Jack Dorsey, hat das Ganze zum Glück auch wieder etwas nachgelassen - erst recht, seit es X heisst und wirklich ausser Kontrolle gerät, dank dem Irren ... Leider haben die Alternativen Mastodon, Nostr und Blue Sky noch lange nicht aufholen können .... von Meta-Alternativen ganz zu schweigen, die probiere ich gar nicht erst aus (um WhatsApp kommt man ja leider nicht rum, wenn man Kinder hat ...) .... Witzig auch, dass meine Generation doch hptsl auf Facebook gelandet ist, Twitter hat da eigtl gar niemand genutzt von meinen Bekannten - waren nur tote Accounts auffindbar. Scheinen sich auch irgendwie mehr oder weniger auszuschliessen die beiden - Facebook ist mehr was für Nabelschau, Selbstdarsteller und die es noch werden wollen, Twitter eher für Trolls (vor allem neuerdings - nicht zuletzt gibt es dort RFH "Reply from Hell") und Journalisten, Wissenschaftler oder Nerds .... Gut in der Zwischenzeit sind es überwiegend Trolls auf X - Journalisten und Science sind am ehesten auf Mastodon gelandet - scheint mir die hoffnungsvollste deutschsprachige Alternative zu sein - eben auch dezentral, davon bin ich einfach auch ein grosser Fan. Die Techies und Nerds sind zu Nostr (ebenfalls dezentral, international fast noch vielversprechender) - speziell die Blockchainer - und die lokale Bubble am ehesten zu Blue Sky. Toll jetzt hat man also 3 + X Alternativen zu Twitter .... Vllt lässt dann dieser blöde Social Media Kick auch wieder etwas nach, wenn man schon nicht so recht herleiten kann, woher er kommt ....
Gut, es sollen die Endorphine sein - da krieg ich aber beim Sport mehr davon (ok, da ist es etwas mehr Anstrengung und Aufwand). Bestätigung und Angst etwas zu verpassen - vllt schon eher .... Das Schlimmste an diesem Social Media ist ja eigtl, dass man selber das Produkt ist, ohne es recht wahrhaben zu wollen .... Eigentlich bin ich doch schon zu alt für diesen Scheiss ... irgendwie ist dieses Social Media Zeugs für Leute meines Alters ja auch ein bisschen peinlich. Die oben erwähnten Netzwerke sind ja grossteils schon wieder alter Tobak, wenn ich meine Kids frage - ob diese späten Einsichten wirklich dagegen helfen?
Hört sich alles irgendwie an, wie ein Nachruf auf das gute alte Twitter - ja, das sollte es auch sein. Ein lachendes und ein weinendes Auge: Endlich (fast) weg davon, aber eigtl war es auch ganz nett ...
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